
Die Brass Band Fricktal feiert 2025 ihr 150-Jahr-Jubiläum mit verschiedenen Aktivitäten. Die heutige Brass Band Fricktal wurde im Jahr 1875 als Musikgesellschaft Mumpf gegründet und 1983 regionalisiert. In der langen Vereinsgeschichte schaffte es die Brass Band Fricktal bis zur Teilnahme an den Europameisterschaften, was zu einem unvergesslichen Auftritt in der Royal Albert Hall in London führte.
Die Geschichte
Dieses Jahr feiert die Brass Band Fricktal, die aus der Musikgesellschaft Mumpf hervorgegangen ist, ihr 150-jähriges Bestehen. Der Musikverein Mumpf wurde zwischen 1875 und 1877 gegründet und bekam im Jahr 1885 seine erste Vereinsfahne. Schon Anfang des letzten Jahrhunderts war der Verein sehr aktiv, indem man 1906 einen Musiktag durchführte und 1917 gemeinsam mit dem Turnverein und dem Kirchenchor ein Stück des Mumpfer Theaterautors Siegfried Wunderlin aufführte.


Offenbar gab es aber auch immer wieder mal interne Dispute und Anfang der 1930er-Jahre drohte sogar eine Auflösung des Vereins. Das und viel anderes Wissenswertes kann man übrigens unter www.bbfricktal.ch/geschichte nachlesen.
Grundsätzlich war der Verein rege am Dorfleben beteiligt, besuchte jährlich einen Musiktag und gründete sogar eine eigene Tanzkapelle, die „Chüefermusig“. Bis Anfang der 1960er-Jahre spielte man in der 4. Stärkeklasse. Dann übergab der ortsansässige Dirigent Sepp Gut den Taktstock an Albert Brunner, einem aufstrebenden jungen Dirigenten. Dieser fuhr zu jener Zeit im Sommer wie im Winter mit dem Moped die rund 50 km von Zullwil nach Mumpf in die Musikprobe und zurück, also rund 4 Stunden Arbeitsweg. Er verlangte, dass während der Proben die rauchenden Zigarren von den Notenständern verschwanden und von nun an jeder sein Instrument zum Üben nach Hause nehmen sollte. Den jungen Musikanten passte das. Brunner forderte und förderte. Er erkannte, dass es viele junge, talentierte Bläser in der Dorfmusik gab, war sich aber auch der Wichtigkeit der älteren Mitspieler bewusst. In etwas mehr als 10 Jahren stieg man von der 4. Klasse in die Höchstklasse auf. Das blieb natürlich nicht unbemerkt und schon in den frühen 70-erJahren konnte man in Mumpf an den Konzerten Nummernschilder aus der ganzen Schweiz antreffen und die MG kam zweimal im Fernsehen.

1979 nahm der Verein erstmals am Schweizerischen Brass Band Wettbewerb in der Tonhalle Zürich teil. Das zog auch talentierte Musikanten aus den Nachbargemeinden an, die musikalisch gefordert werden wollten, und zudem entstanden auch allmählich die ersten Musikschulen in der Region. Während man im Handball und Fussball gewohnt war, dass Spieler aus andern Dörfern in einem regional erfolgreichen Verein spielten, war das in der Musikszene neu. Das führte dann leider zu Spannungen im Dorf. Als die MG Mumpf an den Schweizermeisterschaften 1980 den ersten Rang holte und im Folgejahr an den Europäischen Brass Band Wettbewerb nach London in die Royal Albert Hall reisen konnte, war das ein Riesenerfolg, der aber auch zeigte, dass der Spagat zwischen dem musikalischen Erfolgsstreben einerseits und den Verpflichtungen und Ansprüchen des Dorfes andererseits nicht mehr zu schaffen war. Es kam zum Bruch, der Verein regionalisierte sich und wurde zur Brass Band Fricktal.
1986 gewann man das Eidgenössische in Winterthur und konnte die Schweiz noch einmal am Europäischen Brass Band Wettbewerb vertreten. In den Folgejahren war man auch kantonal erfolgreich und konnte das Aargauische Kantonale Musikfest mehrmals gewinnen. Trotzdem spielte man aufgrund von personellen Engpässen aber ab Mitte der 90er-Jahre national nicht mehr in der Höchstklasse.

Heute ist die Brass Band Fricktal eine erfolgreiche Band der ersten Klasse, die in den letzten Jahren immer wieder interessante Projekte mit Gastsolisten auf die Beine gestellt hat. Dies nicht zuletzt dank der Unterstützung durch die AEW Energie AG, die bis Ende 2024 Sponsoringpartner war. Seit ein paar Jahren probt die Band übrigens wieder in Mumpf und freut sich immer, wenn sie die Marschmusikproben vor Musiktagen und -festen im Dorf machen kann.

Musikalische Reise durch 150 Jahre Vereinsgeschichte
Das Jubiläumsjahr beginnt mit einem Konzert am 24. Mai 2025 im Bahnhofsaal Rheinfelden. Für dieses Konzert konnten mit Andreas Spörri vom Wiener Opernball Orchester als Gastdirigent und Armin Bachmann als Gastsolist zwei international bekannte Persönlichkeiten gewonnen werden. Beide dirigierten die Band in den 1990er-Jahren als junge aufstrebende Künstler und sind seither stets in freundschaftlichem Kontakt mit der Band geblieben.
Der erste Teil des Konzertprogrammes blickt historisch zurück und zeigt mit Werken aus dem konzertanten Bereich, auf welchem beachtlichen Niveau die Band seit den frühen 1970er-Jahren spielt. Der zweite Programmteil mit moderner zeitgenössischer Musik präsentiert die Band als Formation, die mit Unterhaltungsmusik aus verschiedenen Stilrichtungen das Publikum zu begeistern weiss.

Weitere Informationen zum Jubiläumskonzert in Rheinfelden
Weitere Anlässe im Jubiläumsjahr
Ende Mai wird der Verein den Musiktag in Sulz besuchen und im Juni an verschiedenen Orten mit Open-Air-Konzerten aufwarten. Im Juni wird die Band an verschiedenen Orten mit Open-Air-Konzerten auftreten. Ein weiteres Highlight des Jubiläumsjahrs bildet das Projekt "Erlebnis Massed Band". Am 13. September 2025 bietet die Band interessierten und ambitionierten Bläsern und Schlagzeugern aus dem ganzen Kanton, der Nordwestschweiz und dem angrenzenden süddeutschen Raum mit dem Projekt "Erlebnis Massed Band" die Möglichkeit, Klassiker aus der Brass Band und Orchesterliteratur in einer vergrösserten Besetzung aufzuführen.
Weitere Informationen zum Projekt Erlebnis Massed Band
Abgeschlossen wird das Jubiläumsjahr schliesslich mit der Teilnahme am Schweizerischen Brass Band Wettbewerb am 29./30. November 2025 im KKL Luzern.

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